Die frühen Jahre
Otto von Bismarck wurde am 1. April 1815 in Schönhausen im heutigen Sachsen-Anhalt geboren.
Nach dem Abitur nahm Bismarck 1832 das Studium der Rechtswissenschaften auf, zunächst an der Universität Göttingen, später an der Berliner Friedrich-Wilhelms-Universität.
Als die Mutter 1839 starb, kehrte er zurück zum väterlichen Landgut und übernahm nach dem Tod seines Vaters 1845 die Leitung komplett.
Politischer Werdegang
Neben seiner Arbeit auf dem väterlichen Gut engagierte sich Fürst Otto von Bismarck mehr und mehr auf politischer Ebene. Seine politische Karriere begann 1846 als Abgeordneter im Provinziallandtag. Bismarck profilierte sich schnell und bekleidete verschiedenste politische Ämter auf seinem Weg zu einem der einflussreichsten Politker des 19. Jahrhunderts.
Die Darstellungen der Räumlichkeiten und das Leben des Reichskanzlers im Sachsenwald.
Otto von Bismarck wird Reichskanzler
Am 21.03.1871 wurde Otto von Bismarck Reichskanzler des neu gegründeten Deutschen Reichs. Als Dank für seine politische Leistung bei der Gründung schenkte ihm Kaiser Wilhelm I. nicht nur den erblichen Fürstentitel sondern auch den Sachsenwald.
Von seinem Wohnsitz inmitten dieses Waldes lenkte er oft wochenlang die politischen Geschicke Deutschlands. In seinen 19 Jahren als Reichskanzler setzte er zahlreiche Reformen durch.
Verdient gemacht hat er sich zum Beispiel durch das Kranken- versicherungsgesetz, die Einführung der Unfallversicherung und dem Gesetz zur Invaliditäts – und Alterssicherung.
Das Leben nach der Politik
Als Kaiser Wilhelm I. 1888 starb, verlor Otto von Bismarck seinen wichtigsten Vertrauten. Kurz darauf übernahm Wilhelm II. die Herrschaft in Berlin. 1890 zwang der junge Monarch Bismarck zum Rücktritt von allen Ämtern.
Nach seiner Entlassung als Reichskanzler ließ sich Bismarck bis zu seinem Tod 1898 ganz im Sachsenwald nieder. Auf langen Ritten und Spazierfahrten erholte sich der Naturliebhaber dort von der Politik und den alltäglichen Mühen.
Das britische Satireblatt „Punch“ kommentierte:
„Der Lotse geht von Bord“
1891 - 1918
Eine Entdeckung wird Legende
Die Entdeckung der Quelle
Bei seinen allmorgendlich unternommenen Spaziergängen soll Otto von Bismarck 1891 eine Quelle entdeckt haben, an der er fortan täglich für einen Trunk kristallklaren Mineralwassers verweilte.
Wie alles seinen Anfang nahm
1905 hatte der Pächter des nahe gelegenen Restaurants „Fischerhaus“ die Idee, die Quelle gewerblich zu nutzen. Nachdem er sich die besondere Qualität von einem Labor bestätigen ließ, nahm er Verhandlungen mit der Fürstlich von Bismarckschen Verwaltung auf.
Die offizielle Quelleröffnung
Pachtvertrag
Am 03. Januar 1906 wurde der Pachtvertrag über die Abfüllung und den Bau der dazu notwendigen Gebäude geschlossen.
Gewerbeanmeldung
Am 05. Februar 1906 erfolgte die Anmeldung des Gewerbes, am 18. Mai seine Eintragung und damit die offizielle Gründung der Fürst Bismarck Quelle!
Ein erfolgreicher Start
Wie Otto von Bismarck, der die Reinheit seines natürlichen Mineralwassers zu schätzen wusste, so ist man auch in Norddeutschland schnell auf den Geschmack gekommen und die Firma entwickelte sich rasant.
Bereits zwei Jahre nach der Gründung wurde das Mineralwasser auch in das Ausland geliefert. Seit 1910 hatte der Betrieb über ein Feldbahngleis Verbindung zu einer Verladestelle der Eisenbahn.
Im ersten Weltkrieg
Der Erste Weltkrieg stellte die Fürst Bismarck Quelle vor große Probleme. Trotz intensiver Bemühungen und Werbung kam es zu Absatzeinbußen und Produktionsausfällen. 1917 musste die Produktion dann gänzlich eingestellt werden.
Abbildung:
Werbung mit Sauerbrunnen-Flasche & Brunnennymphe 1915
1919 - 1973
Mit Investitionen die Zukunft neu gestalten
Ein neuer Eigentümer
Erst 1921 konnte die Produktion wieder anlaufen. Doch selbst außerordentliche Produktions-und Umsatzsteigerungen konnten die wirtschaftlichen Verwerfungen der beginnenden Inflation nicht glätten.
1922 erwarb die Rhenser Mineralbrunnen Aktiengesellschaft, beeindruckt von der besonderen Güte der „fürstlichen Quelle“, die Mehrheit an der Fürst Bismarck Quelle und noch im gleichen Jahr wurde groß investiert.
Im zweiten Weltkrieg
Aus der Nachkriegszeit wurde jedoch schon bald wieder Vorkriegszeit. In den folgenden Jahren konnten die Marktanteile für Mineralwasser zwar ausgebaut und auch neue Produkte, wie z.B. eine Fassbrause und die „Limonade Cola“ auf den Markt gebracht werden.
Doch weder neue Produkte noch neue Vertriebswege halfen, die wirtschaftlichen und später kriegsbedingten Folgen zu kompensieren.
Etikettenentwürfe aus den 50er Jahren
Die Nachkriegszeit
Erst in den 50er Jahren lief die Produktion wieder richtig an. Das Sortiment bestand zu der Zeit aus den Produkten Naturbrunnen, Zitronenlimonade, Fruchtsaftgetränke und „koffeinhaltige Getränke“.
Die Marke Fürst Bismarck war immer noch das beliebteste Mineralwasser der Region. Außer an den Lebensmitteleinzelhandel wurde verstärkt an größere Unternehmen, vor allem die Deutsche Bundesbahn, Fluggesellschaften und Schiffsausrüster geliefert. Mit Elan und Engagement machte man sich daran, die Erfolgsgeschichte der Marke weiterzuschreiben.
Entwicklung zum modernen Unternehmen
Die Jahre 1955 bis 1965 waren eine Phase reger Bautätigkeit bei der Fürst Bismarck Quelle. Jahr für Jahr wurde investiert, gebaut, erweitert und modernisiert – vom einfachen Büroanbau über eine neue teilautomatisierte Füllanlage samt Halle bis hin zu einer Leergutlagerhalle.
Seit Februar 1969 besteht ein Gebinde aus 12 Flaschen, die in einer Kunststoffkiste untergebracht sind. Zuvor wurden noch Holzkisten verwendet. Die Gebinde werden auf Paletten gestapelt und seit 1958 mit Gabelstaplern transportiert.
Die Marke erobert die Straße
Außenwerbung
Nostalgisch wie der Bus und das Halstestellenschild in Hamburg wirkt heute auch die auf ihnen angebrachte Werbung (1967) für „Silvetta“.
Transport
Ab 1950 setzte die Fürst Bismarck Quelle erstmalig Kraftfahrzeuge zum Transport ein und investierte nach und nach in einen großen Fuhrpark.
1974 - 1999
Eine starke Marke für den Norden
Die 70er und 80er
1974 wurde Fürst Bismarck von der Nestlé Deutschland AG übernommen. Mitte der Achtziger, als ein Mineralwasser-Boom nach Deutschland schwappte, gelang es diesen Trend vortrefflich zu nutzen und die Fürst Bismarck Quelle konnte Zuwächse im zweistelligen Bereich verbuchen.
Abbildung:
Das Sortiment der Fürst Bismarck Quelle von 1976.
Das Werksgelände im Sachsenwald
Die Luftaufnahme aus Südost zeigt das Betriebsgelände der Fürst Bismarck Quelle im Sommer 1978. Bis 1986 sind seitdem keine wesentlichen Veränderungen mehr an der Bausubstanz vorgenommen worden.
Die endgültige amtliche Anerkennung
Die Fürst Bismarck Werkfeuerwehr
Seit April 1989 besaß die Fürst Bismarck Quelle eine Werkfeuerwehr, die einzige in der Getränke-Branche ganz Deutschlands. Im Gegensatz zu einer Betriebsfeuerwehr wurde sie wie die normale Feuerwehr auch außerhalb des Betriebes eingesetzt. Mit ihren damals 28 Mann und zwei Einsatzfahrzeugen war die Werkfeuerwehr für viele Not-und Unglücksfälle bestens gerüstet.
“Wasser marsch”
Moderne Lager- und Transportmöglichkeiten
Durch ihre geringe Höhe und dezente Farbgebung passen sich die Gebäude und Anlagen der Fürst Bismarck Quelle in die landschaftliche Umgebung gut ein. Hier zu sehen ist die 1991 erbaute Lager-und Füllhalle. Außerdem die ebenfalls in diesem Jahr erbaute Lagerhalle mit zwei Kistentransportbrücken.
Die 300.000.000. Flasche!
Am Ende des Jahres 1994 feierte die Fürst Bismarck Quelle ein sensationelles Ereignis: 300 Millionen Flaschen waren bis zum 08. Dezember innerhalb dieses Jahres abgefüllt worden, so viele wie in keinem Jahr zuvor.
Das Rekord-Jubiläum wurde angemessen gefeiert und fand die ihm gebührende Erwähnung in der Presse.
Die 300 millionste Flasche der Jahresproduktion war der Fürst Bismarck Quelle verständlicherweise ihre „Vergoldung“ wert.
Aus dem Norden für den Norden
Seit 1994 bot die Fürst Bismarck Quelle alljährlich Millionen von Hamburgern und Hamburg-Besuchern auf der Binnenalster etwas ganz Besonderes fürs Auge: Die 60 m hochsteigende Alster-Fontäne im Sommer und den mit 1224 Lichtern geschmückten Weihnachtsbaum im Winter.
Seit diesem Jahr war die Fürst Bismarck Quelle ebenfalls Hauptveranstalter des Internationalen Feuerwerk-Festivals an der Binnenalster in Hamburg. Über zwei Millionen Besucher sehen alljährlich dieses Schauspiel.
Sportlich unterwegs
Seit 1995 gehörte die Fürst Bismarck Quelle auch zu den Sponsoren des in der Hansestadt Hamburg alljährlich stattfindenden „Hansa-Marathon“-Laufs.
Auch im Golfsport war die Fürst Bismarck Quelle aktiv, wie das Motiv des Werbeplakats von 1995 zeigt.
Der 90. Geburtstag
Das Sortiment der Fürst Bismarck Quelle umfasste zum Jubiläum 17 Produkte. Neben Mineralwasser gab es zahlreiche Erfrischungsgetränke, z.B. Eistee, isotonische Getränke und verschiedene Limonaden.
2000 - heute
Startschuss für eine Neuausrichtung
Die Flasche für unterwegs
2001 wurde eine PET-Flaschen-Produktions- und Abfüllstraße installiert. Flaschenrohlinge werden mit hohem Druck in Form gebracht – je nach Bedarf werden die Rohlinge zu 0,5-, 1,0- oder 1,5-Liter-Flaschen „aufgeblasen“. Dann folgt in einer weiteren Stufe die eigentliche Befüllung, die in einem Vakuum geschieht, um eine Höchstmaß an Reinheit und Qualität zu gewährleisten.
Der 100. Geburtstag der Fürst Bismarck Quelle
Scheinbar so ganz nebenbei hat die Fürst Bismarck Quelle in den zurückliegenden 100 Jahren ein feines, beachtliches Kapitel deutscher Marken-Geschichte geschrieben.
Im Jubiläumsjahr trat Fürst Bismarck mit neuem Etikett an und hat sich noch ein besonderes Wasser-Highlight ausgedacht:
Das neue, fruchtig prickelnde „Fürst Bismarck Freshness“, eine Mineralwasser-Komposition mit feinem Orangen-Zitronen- oder Apfel-Birnengeschmack.
Kieler Woche – Fürst Bismarck segelte mit
Außerdem unterstützte die Fürst Bismarck Quelle in diesem Jahr erstmalig das prominenteste Segelevent des Nordens: Fürst Bismarck stellte das offizielle Mineralwasser der Kieler Woche.
Schnuppersegeln auf der Alster mit dem NRV
Seit Jahren machte es die Fürst Bismarck Quelle zusammen mit dem Norddeutschen Regatta Verein möglich, dass Kinder spielerisch das Segeln für sich entdecken. Unter professioneller Anleitung ging es beim „Fürst Bismarck Schnuppersegeln“ auf die Alster.
Fürstliche Kampagne für den Norden
Eine neue Plakatkampagne sorgte für fürstliche Unterhaltung. Egal ob beim Dinner, im Meeting oder auf der Yacht – Fürst Bismarck ist die perfekte Begleitung.
Klassiker unter sich
Ebenfalls seit 2007 ist Fürst Bismarck Produktpartner des Schleswig-Holstein Musik Festivals und verwöhnt die Gäste bei diesem traditionsreichen Festival mit Mineralwasser.
Starker Auftritt im Handel
Mit überarbeitetem Logo, neuen Etiketten und Kampagne im Handel präsentierte sich Fürst Bismarck im neuen Gewand.
Frischer Wind in alten Segeln
Fürst Bismarck sowie das dazugehörende Werk in Aumühle erhielten einen neuen Eigentümer. Zum 1. Juli 2017 wurden die Marke und der Standort durch die HANSA-HEEMANN AG übernommen. Die Vermarktung und der Vertrieb erfolgen seitdem durch die Tochtergesellschaft Hansa Mineralbrunnen GmbH.
Des Fürsten neue Kleider
Sowohl die Mineralwässer als auch die Erfrischungsgetränke erfreuen sich eines neuen, klaren Designs. Bei der Überarbeitung des Logos wurde die historische Persönlichkeit Fürst Bismarck weniger militärisch gestaltet, um ihn somit nahbarer zu machen. Fürst Bismarck wird dadurch wieder ein Stück mehr zeitlose Premium Marke.
Kampagnenstart mit neuem Claim
Fürst Bismarck startete mit einer neuen Kampagne unter dem Claim: „Einfach einzigartig. Fürst Bismarck.“
Der bekannte Modephotograph Kristian Schuller hat dafür zwei Kampagnen-Motive photographiert. Diese zeigen starke Persönlichkeiten die von Fürst Bismarck überzeugt sind und mit festem Blick in die Kamera ihre Haltung souverän verkörpern.